Der schrullige Hedgefonds-Manager Michael Burry erkennt die sich anbahnende Blase am US-Immobilienmarkt und sieht die darauf folgende Finanzkrise kommen. Er analysiert die Lage akribisch und hinterfragt insbesondere die Praktik der großen Investmentbanken, sichere Hypothekenbestände mit risikoreichen Beständen zu vermischen und diese Pakete (CDOs) dann von den Ratingagenturen hoch bewerten zu lassen, um sie gewinnbringend an andere Finanzinstitute weiterzuverkaufen.Um dieses Wissen nun zu nutzen, versucht er schließlich, mit den Mitteln seines eigenen Fonds mit einem neu kreierten Finanzinstrument auf den abzusehenden Kurseinbruch zu wetten (siehe auch Long und Short). Seine Geschäftspartner aber, zumeist Mitarbeiter anderer Banken, belächeln ihn als Sonderling, bieten ihm jedoch in Anbetracht scheinbar sicherer Gewinne speziell aufgelegte Credit Default Swaps (CDS) an, die Burry in großer Zahl in den Fonds aufnimmt. Auch Burrys Kunden ärgern sich über seine in ihren Augen falschen Berechnungen und hohen Versicherungsprämien und drohen ihm, ihr Kapital aus seinem Fonds abzuziehen.
Einige andere Investmentbanker um Mark Baum, die unter dem Dach von Morgan Stanley tätig sind, werden durch Zufall von Jared Vennett auf Burrys Geschäfte aufmerksam gemacht. Vennett arbeitet für die Deutsche Bank und kennt das Risiko der Immobilienblase. Er verdient aber große Provisionen am Verkauf der CDSs und trägt dabei kein Risiko. Er überzeugt Baum ebenfalls CDSs in sein Portfolio aufzunehmen. Baum ist zunächst skeptisch. Baums Team recherchiert in Florida, wo sie zahlreiche leerstehende Häuser in einer Wohnanlage entdecken. Anschließend sprechen sie mit zwei Männern, die ihr Geld mit dem Verkauf von Immobilienkrediten verdienen. Ohne irgendeine Erfahrung haben sich die beiden darauf spezialisiert, vor allem Immigranten sogenannte „Ninja-Kredite“ (No Income, No Job, No Assets[3]) zu verkaufen, da diese oft nur schlecht Englisch sprechen und so die komplizierten Verträge nicht verstehen. Da die beiden für Kredite mit variablem Zinssatz die fünffache Provision bekommen, verkaufen sie ausschließlich diese, auch wenn ein Ansteigen des Zinssatzes bedeutet, dass die Schuldner den Kredit nicht mehr bedienen können.
Charlie Geller und Jamie Shipley, zwei junge Fondsmanager, sind eigentlich auf der Suche nach einer Partnerbank, um größere Geschäfte tätigen zu können, als sie durch Zufall auf Vennetts Verkaufsunterlagen stoßen und mit Hilfe ihres Mentors Ben Rickert ebenfalls in das Geschäft der CDSs einsteigen. Indem sie gegen den Markt wetten, können sie mit geringen eigenen Mitteln potentiell gigantische Gewinne erzielen, vor allem da sie auch gegen relativ gut bewertete CDOs wetten, da das Rating das tatsächliche Ausfallrisiko grob unterschätzt. In großem Stil setzen also alle Beteiligten darauf, dass zehntausende Familien ihre Häuser verlieren.
Baum durchschaut das Spiel. Die von ihm ausgesprochenen Warnungen vor dieser Blase werden jedoch vom Großteil der anderen Bankiers und Manager ignoriert, da der Immobilienmarkt „grundsolide“ sei. Schon weit vor der eigentlichen Krise wird klar, dass die Banken ihre Zwickmühle erkannt haben: Sie verkaufen die eigenen faulen Papiere an nichtsahnende Kunden und wetten nun ebenfalls gegen den Häusermarkt. Charlie und Jamie versuchen diese Erkenntnis publik zu machen, allerdings weigert sich ein befreundeter Redakteur des Wall Street Journal, die Geschichte zu publizieren. Zu unglaubwürdig scheint ihm die Idee, dass die Banken in derart großem Maßstab betrügen, und zu groß das Risiko, durch einen kritischen Artikel seinen guten Ruf zu verlieren.
Mitten in einer Expertenkonferenz zu dem Thema kommt es zum Eklat: Mark Baum debattiert mit Bruce Miller, einem Banker, der immer noch nicht an die Krise glauben will. Noch während der Konferenz stürzen die Aktien von Millers Bank, Bear Stearns, plötzlich ins Bodenlose.[4] Gleichzeitig werden die Zinsen für Interbankfinanzkredite angehoben, wodurch die Blase platzt: Da viele Hausbesitzer nun plötzlich ihre Kredite nicht mehr bedienen können, erweist sich Burrys Annahme als richtig. Er und die wenigen anderen Investmentbanker aber können durch ihre Shorts auf den Häusermarkt einen enormen Profit einstreichen. Die Investmentbanken, die vorher selbst mit ihren fragwürdigen Geschäftspraktiken zum Wachstum der Blase beigetragen haben, kommen dagegen nicht so glimpflich davon. Hunderte Banker werden arbeitslos. Mark Baum muss erkennen, dass er gegen seine eigene Bank gewettet hat und diese nun am Rande der Pleite steht. Burrys Fonds erzielt eine Rendite von über vierhundert Prozent. Burry beschließt trotzdem seinen Fonds aufzulösen. Durch die massiven Kurseinbrüche, Banken-, Firmen- und Privatinsolvenzen aber gerät schließlich die gesamte Weltwirtschaft ins Wanken: die Weltwirtschaftskrise von 2007 hat begonnen. Getroffen werden dadurch vor allem die einfachen Amerikaner, repräsentiert durch eine Familie, die ihr Haus verliert, obwohl sie stets pünktlich ihre Miete bezahlt hat, da jedoch ihr Vermieter selbst Kredite auf den Namen seines Hundes abgeschlossen hat. Die Banken kommen größtenteils ungeschoren davon, nur ein einziger Banker muss ins Gefängnis. Die Verursacher der Krise, die großen Banken, werden mit Staatsgeld gerettet. Allein in den USA verlieren acht Millionen Menschen ihren Job, sechs Millionen ihr Haus.
2015 beginnen große Banken damit, CDOs als sogenannte „bespoke tranche opportunity“ zu verkaufen.
- Der Film basiert auf dem Buch The Big Short: Inside the Doomsday Machine von Michael Lewis.
- Der Film wurde im Rahmen der Oscarverleihung 2016 in fünf Kategorien nominiert. Ausgezeichnet wurde er letztlich für das beste adaptierte Drehbuch
Adam McKay (* 17. April 1968 in Philadelphia) ist ein US-amerikanischer Drehbuchautor, Filmproduzent und Filmregisseur.
- Verliebt in Sally
- The Big Short
- Don’t Look Up
- Die etwas anderen Cops
- Anchorman – Die Legende kehrt zurück
- Stiefbrüder
McKay studierte an der Pennsylvania State University und der Temple University in Philadelphia. Er war Mitbegründer der Comedytruppe Upright Citizens Brigade zu der auch Neil Flynn, Horatio Sanz und später Amy Poehler gehörten. Zudem war er Mitglied der Theater-Gruppe The Second City.
Nach diesen Erfahrungen sprach McKay bei der Show Saturday Night Live vor um als Ensemblemitglied vor der Kamera zu wirken. Obwohl er im Casting nicht reüssieren konnte, fanden die von ihm eingereichten Sketche und Drehbücher Beachtung und verhalfen ihm zu einer Autorenstelle, die er von 1995 bis 2007 bei der Fernsehshow innehatte. Drei Jahre fungierte er als Headwriter und inszenierte Teile der Show.
Bild: Adam McKay bei der Berlinale 2019 Von Harald Krichel - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=76812543
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