Frankreich im 17. Jahrhundert. Harpagon ist ein Geizhals, wie er im Buche steht. Sein oberstes Ziel ist es, sein Vermögen zu bewahren und zu vergrößern. Seinen Schatz bewahrt er in einem Kasten auf, welchen er in seinem Hof vergraben hat und von dessen Unversehrtheit er sich mindestens einmal am Tag überzeugt. Sein Geiz treibt viele kuriose Blüten. So flüchtet er während der Kollekte in der Kirche panisch vor der Küsterin.
Seine beiden Kinder, die Tochter Elise und der Sohn Cléante, haben unter dem Geiz des Vaters schwer zu leiden. Um zu sparen, sucht der Vater für seine Tochter den alten Anselme aus, der bereit ist, auf eine Mitgift zu verzichten. Dass sie seinen Haushofmeister Valére liebt, weiß er nicht. Für Sohn Cléante ist eine ebenso betagte wie betuchte Witwe vorgesehen. Harpagon selbst hat ein Auge auf die junge, hübsche Nachbarstochter Marianne geworfen – wie sein Sohn, der mit den väterlichen Heiratsplänen ebenso wenig einverstanden ist wie seine Schwester Elise.
Als Harpagon bei der ersten Begegnung mit Marianne auffällt, dass sie und sein Sohn sich durch zweideutige Bemerkungen ihre Liebe gestehen, schöpft er Verdacht. Nachdem Marianne, Cléante und Elise die Hochzeitsvermittlerin Frosine um Rat gebeten haben, holt Harpagon seinen Sohn zu sich und behauptet, seine Heiratspläne aufgeben und Marianne nun mit seinem Sohn verheiraten zu wollen. Als Cléante, der nicht erkennt, dass sein Vater ihn nur aushorchen will, ihm seine wahren Gefühle für Marianne gesteht, kommt es zum Streit zwischen Vater und Sohn. Ein Versuch von Maître Jacques, der sowohl Koch als auch Kutscher ist, den Streit zu schlichten, indem er ihnen getrennt sagt, der jeweils andere würde nun zustimmen, scheitert wenige Sekunden später.
Kurz darauf bringt der Diener La Fléche Cléante den Geldkasten seines Vaters, den er ihm heimlich gestohlen hat. Über den Verlust seines Geldes in Panik geraten, zitiert Harpagon den Kommissar und wünscht in seiner Verzweiflung die Verhaftung von ganz Paris. Um sich an dem ihm unliebsamen Valére zu rächen, behauptet Maître Jacques, dass dieser die Schatulle genommen habe. Harpagon verhört diesen darauf in Beisein des Kommissars. Valére missversteht die Situation jedoch und glaubt, man wisse von seiner Liebe zu Elise, welche er gesteht und womit er Harpagon noch wütender macht. Als Anselme eintrifft, stellt sich heraus, dass Valére und Marianne seine Kinder sind. Die drei wurden vor Jahren bei einem Schiffsunglück getrennt und glaubten, dass die jeweils anderen tot seien. Anselme gibt Elise und Valére seinen Segen. Cléante bietet seinem Vater an, ihm das Versteck des Geldes zu verraten, wenn dieser in die Hochzeit seines Sohnes mit Marianne einwilligt. Anselme verspricht, die Doppelhochzeit zu finanzieren und auch die ganze Mitgift zu zahlen. Maître Jacques wird seine falsche Anschuldigung verziehen.
Nachdem La Fléche ihm den Kasten zurückgegeben hat, flüchtet Harpagon damit in die Wüste, wo ihn erneut die Küsterin mit dem Klingelbeutel verfolgt.
- Eine neue, werkgetreue und ungekürzte deutsche Synchronfassung wurde 2008 erstellt. Kurz- und Langfassung des Films liegen mit alter und neuer Synchronisation seit August 2010 auf einer DVD vor, die in der Louis de Funès Collection 2 enthalten ist
Weitere Filme von Jean Girault
Jean Girault (* 9. Mai 1924 in Villenauxe-la-Grande; † 24. Juli 1982 in Paris) war ein französischer Filmregisseur und Drehbuchautor. Sein Filmdebüt als Regisseur gab er 1960.
1962 lernte er den bis dahin wenig bekannten Nebendarsteller Louis de Funès kennen und arbeitete seit 1963 mit ihm zusammen.
Jean Girault verstarb während der Dreharbeiten zu Louis und seine verrückten Politessen an Tuberkulose. Es war seine zwölfte Zusammenarbeit mit Louis de Funès.
VIP Cliparts Bernhard Prinz
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